158 Martin Gaedt: „Es gibt nicht nur das EINE Modell. 4-Tage-Woche ist mehr als 3 Sonntage“
„Für mich gibt es zwei Grundprinzipien bei der 4-Tage-Woche: Drei Tage frei bei gleichem Grundgehalt. Alles andere ist verhandelbar“
Kaum ein Thema der Arbeitsorganisation bewegt derzeit so stark die Gemüter wie die Suche nach flexibleren Zeit- und Raumstrukturen. Prominentestes Beispiel dafür ist das Modell der 4-Tage-Woche. Um dieses Konzept einmal profund und genauer unter die Lupe zu nehmen, haben wir uns jemanden ins Studio eingeladen, der in dieses „Rabit-Hole“ richtig eingetaucht ist. Martin Gaedt kann man mit Fug und Recht als Mr. 4-Tage-Woche bezeichnen, auch wenn er selbst sich sieben Tage der Woche genau diesem Herzensthema zuwendet.
Martin Gaedt ist begeisterter Autor zahlreicher Bücher zu Fragen der zukunftsfähigen Arbeitsgestaltung. Sein Blick geht gern hin zu den drängenden und innovationshaltigen Aspekten. So auch zur 4-Tage-Woche.
Erkenntnisse von 151 Unternehmen, die bereits die 4-Tage-Woche praktizieren
151 Unternehmen, die bereits die 4-Tage-Woche leben, hat Martin Gaedt zu ihren Erfahrungen befragt. Und eines kann man unisono festhalten: Es gibt es nicht, das einzige, glückseeligmachende Konzept für sämtliche Organisationen.
In unserem Gespräch gehen wir auf die vordergründigen und vielleicht auch sperrigen Perspektiven auf diese veränderte Arbeitsorganisation ein. Wir besprechen, warum es manchmal sehr klug sein kann, Menschen weniger arbeiten zu lassen, wenn es an Arbeitskraft mangelt. Wir beleuchten selbstverständlich auch, welchen Einfluss die 4-Tage-Woche auf die Unternehmenskultur hat und wie Menschen davon individuell profitieren oder auch eben nicht.
Es ist ein wirklich Tiefseetauchgang zum Thema 4-Tage-Woche, der den Versuch unternimmt, sich nicht reflexhaft den üblichen Schlussfolgerungen zu bedienen.Interview: Jule Jankowski
Martins Lesetipp:
Zu Martins Arbeit – nicht nur rund um die 4-Tage-Woche:https://martingaedt.de
Martin Gaedt: „Die 4-Tage-Woche“. Berlin 2023.
Außerdem hat er geschrieben „Mythos Fachkräftemangel“ (2014) und „Rock Your Idea“ (2016).Weitere Buchempfehlungen:
Christian Busch: „Erfolgsfaktor Zufall“. Murmann 2023
Tom Kelley: „The art of Innovation“. Neue Auflage 2016.Werbehinweis:
Die heutige Folge wird freundlicherweise unterstützt von der R+V Versicherung. Das genossenschaftlich organisierte Unternehmen legt viel Wert auf eine gesunde Arbeitskultur und fördert Gemeinschaftsleistung. Aktuell sind einige Stellen – insbesondere auch im Personalbereich – vakant. Hier geht es direkt zu einer Übersicht der offenen Stellen:
https://www.ruv.de/karriere/jobsucheDie Menschen in unserem GOOD WORK Salon:
In unserem GOOD WORK Salon versammeln sich spannende Zeitgenossen: Echte Vordenker:innen, Paradiesvögel ebenso wie fleissige Arbeitsbienchen, Leute aus der Mitte und aus den Nischen unserer Arbeitswelt – kurz: ein bunter Reigen an Menschen, die mit uns ihre klugen Gedanken und gelebten GOOD WORK Geschichten teilen wollen.
Die Salongespräche laden ein zu einer wahrhaftigen Begegnung mit diesen Menschen. Im gleichermaßen tiefgründigen wie leichtfüßigen Dialog mit ihnen werden wir uns ausgewählten Phänomenen der Transformation widmen. Dabei wird neben all den inhaltlich wesentlichen Aspekten Platz sein für die menschliche Perspektive. Wir rücken ein Stückchen näher heran an unsere Gäste und laden Sie ein, etwas aus ihrem persönlichen Leben mit uns zu teilen.
Der Kontext ist und bleibt die Transformation unserer Arbeitswelt auf ihren unterschiedlichen Bühnen. Unsere fünf GOOD WORK Prinzipien bleiben weiterhin als Struktur im Hintergrund bestehen. Wir sprechen künftig auch immer über gelungene Beziehungsgestaltung, flexible Strukturen, digitale Balance, gelebte Agilität und das Denken in Möglichkeiten.